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Die Schwarzen und das Priestertum - Antischwarze Doktrin der Kirche - Am Beispiel der Mormonenkirche 2/3

Interessanter Weise gab es aber Ausnahmen zu diese Lehre. Einem schwarzen Mann namens Elijah Abel wurde am 3. März 1836 das Priestertum übertragen. Der Mormonen Historiker Andrew Jenson schrieb:

„ Abel, Elijah, war der einzige farbige Mann von dem bekannt war, dass ihm das Priestertum übertragen wurde .... er wurde am 3. März 1836 zum Ältesten ordiniert und am 4. April 1841 zum Siebziger. Hier wurde eine Ausnahme der generellen Regel gemacht im Zusammenhang mit farbigen Menschen und der Kirche...." (8)


Laut den Berichten von Zeitzeugen wurde diese "Ehre" wegen der Loyalität von Abel gegenüber Joseph Smith zuteil. Aber nicht nur wurde Abel selbst ordiniert, sondern auch seine Nachkommen. Darunter sein Sohn Enoch Abel ( am 10. November 1900 ) und sein Enkel Elijah Abel ( am 5. Juli 1934 ). Diese Informationen wurden von Bob Phillips herausgefunden. Als Beweis dient eine Fotografie der Ordinierungsurkunde des Enkels von Abel, die in den Archiven der Genealogischen Gesellschaft gefunden wurde.(9) Neben diesen Beispielen gibt es noch weitere auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. (10)

Dass es zu diesen Ordinierungen kommen konnte ist sehr interessant. Zum einen beweist der Sachverhalt, dass die Politik der Kirche gegenüber den Schwarzen schon zu Zeiten Joseph Smiths die Regel war. Apologeten der Kirche versuchen nämlich diese Lehre auf Brigham Young zu schieben um festzustellen, dass Joseph Smith kein Rassist gewesen ist, sondern diese Lehre sich erst später etabliert hat. Zum anderen zeigt dieses Beispiel, wie konträr sich das Bild der Kirche oft darstellt. Laut den Aussagen vieler Generalautoritäten gab es nämlich für Schwarze in diesem Leben gar keine Chance das Priestertum zu empfangen und dies entsprach auch der Praxis. Wenn es nun ein so scharfes Gesetz Gottes gab, wie konnten Smith und andere diese Ordinierungen zulassen?

Die Einstellung ging sogar so weit, dass eine Vermischung von weißem und schwarzem Blut zu einer Übertragung des "Fluches" führen würde. Mormonenapostel Mark E. Peterson bemerkt dazu:

„Wenn sich nur ein Tropfen Negerblut in meinen Kindern befindet, so wie ich es euch vorgelesen habe, werden sie den Fluch empfangen.“ (11)


Brigham Young ging noch weiter:

„Soll ich euch das Gesetz Gottes in Bezug auf die afrikanische Rasse sagen. Wenn der weiße Mann, der zum auserwählten Geschlecht gehört, sein Blut mit dem Kains vermischt, ist die Strafe, die darauf folgt, der sofortige Tod. Dies wird immer so sein." (12)

Die Schwarzen wurden als minderwertiges Volk betrachtet:

Die Neger stehen mit anderen Rassen nicht gleich, wenn es um das Empfangen von bestimmten spirituellen Segnungen geht,... aber diese Ungleichheit stammt nicht von Menschen. Es ist die Sache des Herrn, basierend auf seinem ewigen Gesetz der Gerechtigkeit und kommt vom Mangel spirituellen Mutes im Ersten Stand derjenigen, die es betrifft.“ (13) „Ihr seht einige Klassen der menschlichen Familie, die schwarz, ungehobelt, ungepflegt, unstimmig und niedrig in ihren Gewohnheiten sind, wild und offensichtlich mit Mangel an all den Segnungen der Intelligenz behaftet sind, die großzügig auf die Menschheit verteilt wurde....und der Herr setzte auf ihn (Kain) ein Zeichen, die schwarze Hautfarbe und die flache Nase. Verfolgt die Entwicklung der Menschheit von der Flut bis heute und Ihr werdet sehen, dass ein weiterer Fluch auf diese Rasse ausgesprochen wurde - dass sie die Diener aller Diener sein sollen....“ (14)


John Taylor sieht den Teufel in den Schwarzen repräsentiert:

„Und uns wurde gesagt, dass nach der Flut der Fluch, der über Kain gekommen war, durch Hams Frau fortbestand .... Und warum bestand dieser über die Flut hinaus fort? Weil es notwendig war, dass der Teufel auf der Erde repräsentiert wird, so wie Gott auch.“ (15)

Wie bereits geschildert, änderte sich die Haltung der Kirche im Jahre 1978. Zu diesem Zeitpunkt empfing der damals amtierende Prophet Spencer W. Kimball eine angebliche "Offenbarung", die den Schwarzen die Segnungen des Priestertums bringen sollte. In der Amtlichen Erklärung Nr. 2 vom 8. Juni 1978 lesen wir:

„ In Anbetracht der Verheißungen, die von den uns vorausgegangenen Propheten und Präsidenten der Kirche gemacht worden sind, nämlich dass zu einer bestimmten Zeit in Gottes ewigem Plan alle unsere Brüder, die dazu würdig sind, das Priestertum empfangen können......Er hat unsere Gebete vernommen und durch Offenbarung bestätigt, dass der langverheißene Tag gekommen ist, wo jeder glaubenstreue, würdige Mann in der Kirche das heilige Priestertum....empfangen und sich mit seiner Familie sämtlicher Segnungen erfreuen darf....“ (16)

Diese Aussage ist in verschiedener Hinsicht problematisch. Zum einen ist verwunderlich, dass der genaue Wortlaut dieser so genannten Offenbarung fehlt und bis zum heutigen Tag nicht an die Öffentlichkeit gelangt ist. Offenbarungen, die Joseph Smith empfangen hatte, wurden immer in genauem Wortlaut dokumentiert und nicht in Form einer Erklärung. Die Salt Lake Tribune machte folgende Aussage dazu:

" Kimball wies eine Diskussion über die Offenbarung, die die 148 Jahre alte Haltung der Kirche bezüglich der Ordination der Schwarzen änderte zurück, in dem er sagte, es sei eine 'persönliche Sache' ...Kimball sagte, die Offenbarung kam zu dieser Zeit, da sich die Bedingungen und die Menschen geändert haben. 'Es ist eine andere Welt als vor 20 oder 25 Jahren. Die Welt ist bereit dafür', sagte er." (17)

Man kann davon ausgehen, dass es keine solche Niederschrift gibt oder je gegeben hat. Bruce R. McConkie sprach nur von einem „Gefühl“, dass alle im Tempel erlebt hatten und so auch viele, die diesem Ereignis beiwohnten. Ein Gefühl, das alle wollten? Ein Gefühl das kommen musste, weil es keinen anderen Ausweg aus dem Dilemma mehr gab?


Weiter spricht Kimball hier von einer Verheißung, die von den vorausgegangenen Präsidenten gemacht worden sind. Nun, auf was beziehen sich diese Verheißungen? In der Kirchenzeitung Deseret News war am 10. Juni 1978 folgendes zu lesen:

„Die Verlautbarung vom Freitag erfüllte die Aussagen von den meisten HLT Kirchenpräsidenten seit Joseph Smith, dass Schwarze eines Tages die vollen Segnungen der Kirche empfangen würden, das Priestertum mit inbegriffen. Brigham Young sprach einst gegen die Sklaverei und sagte der Utah Legislativen, '... der Tag wird kommen, wenn all die Rassen (Schwarze) erlöst und alle Segnungen besitzen werden, die wir jetzt haben.'“ (18)

Diese Aussage suggeriert dem Leser aber ein falsches Bild. Brigham Young verkündete nämlich, dass dieser Tag erst nach der Auferstehung sein wird:

„Wenn alle Kinder Adams das Vorrecht gehabt haben, das Priestertum zu empfangen und in das Reich Gottes gelangt sein werden und von allen vier Enden der Erde erlöst sein werden und ihre Auferstehung von den Toten empfangen haben werden, dann wird es noch Zeit genug sein, den Fluch von Kain und seinen Nachfahren zu nehmen.“ (19)

„ Was ist das Zeichen? Du kannst es auf dem Gesichtsausdruck eines jeden Afrikaners sehen, den du je auf dieser Erde gesehen hast,...der Herr sagte Kain, dass er die Segnungen des Priestertums nicht empfangen wird, noch seine Nachkommen, bis der letzte Nachkomme Abels das Priestertum empfangen hat, bis die Erde erlöst sein wird.“ (Quelle siehe 20)

„Aber lasst mich weiter erklären. Lasst mich mein Samen mit dem Samen Kains vermischen, dann wird der Fluch auf mich und meine Generation kommen...An diesem Tag und zu der Stunde, zu der wir dies tun, wird das Priestertum von der Kirche und vom Königreich genommen und Gott wird uns unserem Schicksal überlassen.“ (20)

" Und wenn alle restlichen Kinder ihre Segnungen des heiligen Priestertums empfangen haben werden, dann wird der Fluch von Kain genommen werden und sie werden das Priestertum besitzen und die Segnungen empfangen, die wir jetzt haben.“ (21)

Dies ist was Brigham Young wirklich lehrte und es steht in komplettem Widerspruch zu der Amtlichen Erklärung Nr. 2. Diese Lehre wurde aber auch von den folgenden Generalautoritäten vertreten. Joseph Fielding Smith bemerkte folgendes:

„ Kain wurde dadurch, dass er selber leiden musste, nicht nur persönlich bestraft, sondern er wurde auch der Vater einer minderwertigen Nachkommenschaft. Ein Fluch wurde über ihn ausgesprochen, und dieser Fluch pflanzte sich auf alle seine Nachkommen fort und muss sich fortpflanzen bis ans Ende der Zeiten.“ (22)

N. Eldon Tanner, ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft, der die Amtliche Erklärung Nr. 2 mit unterschrieb war noch 1967 völlig gegen die Möglichkeit einer Haltungsänderung:

„ Die Kirche beabsichtigt nicht die Lehre in Bezug auf die Schwarzen zu verändern', sagte N. Eldon Tanner, Ratgeber der Ersten Präsidentschaft, in Seattle während seines letzten Besuches hier. Während der gesamten Geschichte der ursprünglichen christlichen Kirche hatten die Neger niemals das Priestertum. Es gibt wirklich nichts, was wir tun könnten, um dies zu ändern. Es ist ein Gesetz Gottes.“ (23)

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