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ZAHI HAWASS, Ein arabischer USURPATOR in Afrika

ZAHI HAWASS, Ein arabischer USURPATOR in Afrika

[ Harwass neben einer Holzstatue des kemetischen Schreibers Ka-Hay ]


von Kagemni Djikeungoué Pente

An diesem sonnigen Tag des Dienstags, 17. April 2007 brachte mir ein Arbeitskollege einen Zeitungsausschnitt der Zeitschrift "DIE WELT"und fragte mich, wem nun das Altägypten gehöre, den Arabern, den Europäern oder den Afrikanern ? Ich antwortete: "Den Afrikanern als Begründer dieser Zivilisation zuerst und dann dem Rest der Menschheit..." Da er mein Misstrauen gegenüber westlichen Medien kennt, flehte er mich nachdrücklich an, den Artikel über Nefertiti zu lesen. Obwohl diese Art von Mystifikation der Geschichte Afrikas für mich nicht neu ist, fand ich diese eurozentristische menschen- und geschichtsverachtende Schauspielerei über unsere Geschichte als der Gipfel der Schamlosigkeit und der Verachtung unseres Wesens und Daseins als Afrikaner. Unsere Reaktion durch diesen Artikel ließ daher nicht lange auf sich warten. Der Artikel der Zeitschrift "DIE WELT" ist als Anhang zu diesem Artikel gefügt worden.

Ich möchte zuerst auf die Frage meines Arbeitskollegen zurückkommen. Wem gehört eine Zivilisation oder ein Kulturgut ? Ein Kulturgut oder eine Zivilisation, wie man es auch nennen mag, gehört zuerst den Begründern, danach können sie samt der Schaffung anderer Völker als eine Gesamtschaffung oder Kulturerbe der Menschheit betrachtet werden. Alles andere ist eine Depossession.

Seit dem 19. Jh. während der Blütezeit der europäischen "Rassenwissenschaften" und dem euro-christlichen Triumphalismus , wo Afrikaner auf dem Gemeinplatz der Welt als gottgewollte Sklaven und verfluchte Wesen traktiert wurden, hat Europa entgegen allen historischen authentischen Quellen, alles in Gang gesetzt, um das Altägypten aus dem Gedächtnis der Afrikaner auszuradieren. Denn es wäre unlogisch für die "so rationellen" Europäer gewesen, den Afrikanern (Untermenschen, sprich Sklaven: vgl. Bibel, Gen.) eine so bedeutende Zivilisation zuzuschreiben.

Friedrich Hegel, der Begründer des "eurozentristischen rassistischen Afrikanismus" freute sich schon in seinen sogenannten "Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte" 1801-1807 fast wie ein Kind über die Vorgehensweise dieser kulturellen Enteignung: "Jenes eigentliche Afrika ist, soweit die Geschichte zurückgeht, für den Zusammenhang mit der übrigen Welt verschlossen geblieben; es ist das in sich gedrungene Goldland, das Kinderland, das jenseits des Tages der selbstbewußten Geschichte in die schwarze Farbe der Nacht gehüllt ist. [..]. Der nördliche Teil Afrika, der vorzugsweise der des Ufergebietes genannt werden kann - denn Ägypten ist häufig vom Mittelmeer in sich zurückgedrängt worden - liegt am Mittel- und Atlantischen Meer, ein heerlicher Erdstrich, auf dem einst Karthago lag, wo jetzt Marokko, Algier, Tunis und Tripolis sind, Diesen Teil sollte und musste man zu Europa herüberziehen, wie dies die Franzosen jetzt eben glücklich versucht haben: er ist wie Vorderasien zu Europa hingewendet: hier haben wechselweise Kathager, Römer und Byzantiner, Muselmänner, Araber gehaust, und die Interessen Europas hinüberzugreifen gestrebt. [...]. Bei den Negern ist nämlich das Charakteristische gerade, dass ihr Bewußtsein noch nicht zur Anschauung irgendeiner festen Objektivität gekommen ist, wie zum Beispiel Gott, Gesetz, bei welcher der Mensch mit seinem Willen wäre und darin die Anschauung seines Wesens hätte.[...]." (S. 120-121, Suhrkamp, 1986)

Nach einem solchen inhaltslosen rassistischen Paradigma wurde Afrika entstellt und ständig folklorisiert. Geschichtsschreibung oder Geschichtswissenschaft wird nicht nach Methoden und Quellen (sei es oral) geschrieben, sondern nach eigener Imagination, Gemütslage und Interessen (Interessen Europa und deren ihrer arabischen Verbündeten wohl gemerkt) geschrieben, schlimmer noch, das bereits Existierende, der Ideologie Nicht-Passende wurde verfälscht. Dieses Verhalten ist eine Konstante geblieben und jeder Versuch dieser Torheit zu widerlegen, kommt diesen Misanthropen einer Kriegserklärung gleich (der in der Zeitung "DIE WELT" erschienene Artikel ist hierfür auch sehr lehrreich). Martin Bernal schreibt: „For the past hundred and fifty years, historians have claimed to posses a ´method´ analogous to those used in natural science. In fact, ways in which the modern historians differ from the ´prescientific´ ones are much less certain. The best of the earlier writers were selfconscious, used the test of plausibility and tried to be internally consistent. Furthermore, they cited and evaluated their sources. By comparison, the ´scientific´ historians of the 19th and 20th centuries have been unable to give formal demonstrations of ´proof´ or establish firm historical laws. Today, moreover, the charge of ´unsound methodology´ is used to condemn not merely incompetent but also unwelcome work. The charge is unfair, because it falsely implies the existence of other methodologically sound studies with which to contrast it...“ (in Black Athena, 1987, S. 8)

Diese Willkür ging und geht so weit, dass die Europäer selbst die alten Griechen, die sie seit dem 15. Jh. über alles stellten, als Geisteskranke diffamieren, da sie einstimmig die Altägypter als Schwarzafrikaner und ihre Lehrmeister betrachteten. Martin Bernal konstatiert: "Die Vorstellung, dass die Ägypter schwarz waren, und dass deshalb Schwarze die Begründer der westlichen Zivilisation waren, war nicht nur schmerzlich, sondern für "fortschrittliche" Europäer einfach unwissenschaftlich. Im 19. Jahrhundert erklärte die Rassen-"wissenschaft" nicht nur daß die "Weißen" jetzt besser seien als die "Schwarze", sondern im Einklang mit der Idee von ewigen rassischen Wesenheiten, dass sie das schon immer waren. Aus diesem Grunde müssen sie griechischen Historiker sich getäuscht haben und an einer mysteriösen Krankheit mit dem Namen "Barbarophilia" oder "Egyptomanie" gelitten haben, wenn sie sagten, dass "semitische" Phönicier und afrikanische Ägypter Griechenland zivilisiert hätten."(Ebd.)

Prof. Erik Hornung ist heute einer der Vertreter des europäischen "intellektuellen Miserabilismus" in der Fälschung der Geschichte Altägyptens. Dieser renommierte Ägyptologe verbreitet ungeniert seit Jahren Lügen über Prof. Cheikh Anta Diop und seine Schüler. Man fragt sich ja nur, ob es hierbei um Wissenschaft oder Barbarei geht...

Historische Zeugnisse gegen die Geschichtsfälscher - Ein kleiner Auszug:

HERODOT (480 – 425 v.Chr.)
- Späterer Zeitgenosse der Altägypter - Genannt Vater der Geschichte in Europa

„ ..Offenbar sind die Bewohner von Kolchis Ägypter (..) Doch sagten mir die ÄGYPTER, die Kolcher rührten nach ihrer Meinung noch vom Herr des Seostris her. Ich selbst vermute das auch, weil sie dunkelfarbig und kraushaarig sind. Dies will freilich noch nicht viel bedeuten, denn andere Völker sind es auch. Aber aus folgendem ergibt es sich noch deutlicher: Kolcher, Äthiopier und Ägypter beschneiden sich als einzige die Geschlechtsteile von jeher. Die Phoiniker und die Syrer in Palästina geben selbst zu, dass sie es von den Ägyptern gelernt haben; die Syrer, die am Thermodon und Parthenaios wohnen, und ihre Nachbar, die Makronen, sagen, dass den Brauch erst neuerdings von den Kolchern übernommen hätten. Das sind nämlich die einzigen Völker, die sich beschneiden lassen, und tun es in der selben Weise wie die Ägypter. OB nun die Ägypter diese Sitte von den Äthiopiern übernommen haben oder umgekehrt, kann ich nicht sagen; denn sie ist dort offenbar uralt. Dafür , dass die anderen diesen Brauch im Umgang mit den Ägyptern angenommen haben, ist mir auch das ein Beweis: Die mit Griechenland verkehrenden Phoinikern richten sich in dieser Sitte nicht mehr nach den Ägyptern und lassen ihre Kinder nicht mehr beschneiden..“ [ Herodot Historien, Buch II. Nach der Übersetzung von Joseph Feix (Hrg.), grieschich-deutsch, Bd.1, München (1963, S. 285). Wichtige Anm: ÄTHIOPIEN ist der alte Name des heutigen SUDAN. Mit heutigem Äthiopien hat es nichts zu tun]

DIODOR VON ZIZILIEN (65 v.Chr.-14 n.Chr. ) Historiker, Zeitgenosse von Caesar Augustus

„Die Äthiopier sagen, die Ägypter seien eine ihrer Kolonien und wären von Osiris nach Ägyptern geleitet worden. Sie behaupten sogar, dass dieses Land zu Anbeginn der Welt nur aus Meer bestanden habe, dann aber vom Nil, dessen Überschwemmungen zum Teil des Kontinents wurde. Sie fügen hinzu, dass die Ägypter von ihnen (Äthiopien), wie von ihren Überlieferungen und deren Vorfahren den größten Teil ihrer (Ägypter) Gesetze übernommen hätten."

Der ehrliche FRANZÖSISCHE AUFKLÄRER, C.F.VOLNEY
VOLNEY C. F. in: Voyages en Syrie et Egypte pendant les annees 1783, 1784 et 1785, Paris 1787, 2 Bde, S.74-77 (Reise nach ÄGYPTEN und SYRIEN)

"Sie haben alle aufgedunsene Gesichter, geschwollene Augen, platte Nasen, dicke Lippen; kurz: richtige Mulattengesichter. Ich war zunächst versucht, dies dem Klima zuzuschreiben, bis mir der Anblick der Sphinx des Rätsels Lösung bot. Als ich diesen in allen Zügen für NEGER charakteristischen Kopf sah, erinnerte ich mich an diese Bemerkungswerte Stelle bei HERODOT, wo er sagt: "Nach meiner Einschätzung sind die Kolcher eine Kolonie der Ägypter, da sie wie diese schwarze Haut und Kräuselharre besitzen.", das heißt, dass die ALTEN ÄGYPTER wirkliche NEGER von der Art aller AFRIKANISCHEN EINGEBORENEN waren; und von daher lässt sich erklären, wie ihr Geblüt, nach dem es sich MEHRERE JAHRHUNDERTE mit dem der GRIESCHEN und RÖMER vermischt hatte, an Intensität seiner Hauptfarbe hat verliren können, ohne indes seine ursprüngliche Herkunft zu leugnen..(...)..ABER auf Ägypten zurückzukommen: Sein Beitrag zur Geschichte bietet Anlaß zu philosophischen Überlegungen. Wie bemerkenswert ist es, die gegenwärtige BARBAREI und UNWISSENHEIT der KOPTEN zu sehen, darüber zu reflektieren, dass diese SCHWARZE RASSE, einst hervorgegangen aus der Vereinigung des unergründlichen GENIES der ÄGYPTER mit dem leuchtenden GEIST der GRIECHEN, heute unsere SKLAVE und das OBJEKT unserer VERACHTUNG, eben diejenige ist, der wir unsere KÜNSTE, unsere WISSENSCHAFT und die SPRACHE selbst verdanken; sichdarüber hinaus vorzustellen, dass man inmitten der Völker, die sich die aufrichtigsten Freunde der Freiheit und der Menschlichkeit nennen, diese BARBARISCHSTE VERSKLAVUNG duldet und in FRAGE stellt, OB die SCHWARZEN überhaupt eine den WEISSEN vergleichbare INTELLIGENZ besitzen."

Prof. DIETRICH WILDUNG (Direktor des Ägyptischen Museums Berlin und Grabungsleiter in der KUSCHitischen Residenzstadt NAGA IM Mittelsoudan)

"Eines wissen wir mit Sicherheit: Die Pharaonenreiche haben Afrikanische Wurzeln. Die vorgeschichtlichen Kulturen des SUDAN gehen denen Ägyptens beträchtlich voraus. BEREITS IM 6 Jahrtausend v. Chr. werden hier Meisterwerke afrikanischer KERAMIK geschaffen, in einer Zeit also, als man in Ägypten noch gar nicht wusste, was ein Topf ist." in: Schliemanns Erben, 1999

JOHN STUART MILL

"It is curious withal, that the earliest known civilization was, we have the strongest reason to believe, a negro civilization. The original Egyptians are inferred, from the evidence of their sculptures, to have been a negro race: it was from negroes, therefore, that the Greeks learnt their first lessons in civilization; and to the records and traditions of these negroes did the Greek
philosophers to the very end of their career resort (I do not say with much fruit) as a treasury of mysterious wisdom." JOHN STUART MILL in: „The Negro Question“ Vgl.auch Bernal(2001,S.373)

[ Zusammenfassung des UNESCO-Kolloquiums von 1974 in Kairo, verlegt von der UNESCO ]

Es ist auch wichtig daran zu erinnern, dass die Professoren Cheikh Anta Diop und Théophile Obenga 1974 (UNESCO-Kolloquium) in Kairo, wo sie westliche Wissenschaftler konfrontierten, Altägypten (Kemet) als eine schwarzafrikanische Zivilisation rehabilitierten.(Jean Devisse) Die altägyptische Sprache ist genauso weder eine semitische Sprache, Berbersprache noch eine indoeuropäische Sprache, sondern eine schwarzafrikanische Sprache (Négro-Egyptien). Prof. Théophile Obenga konstatiert: "Die altägyptische, pharaonische und koptische Sprache ist weder eine indo-europäische (wie Hittisch oder Griechisch), eine semitische Sprache (wie Akkadisch oder Hebräisch oder Arabisch ), noch eine Beber-Sprache (wie das Berber von Siwa oder noch das Rifain), mit anderen Worten, es gibt kein Gelehrte, der – unter Beachtung der streng wissenschaftlichen Methoden der historischen Linguistik (komparatistisch und induktiv), d.h. von einer primitiven predialektalen Ursprache ausgehend – diese Verwandschaft rekonstruiert hat. Die altägyptische, pharaonische und koptische Sprache ist mit keiner dieser Sprache genetisch verwandt, um deutlicher auszudrücken, es gibt keine genetische Verwandschaft zwischen dem Altägyptischen, der semitischen Sprache und Berber-Sprache einerseits und zwischen dem Altägyptischen und der Indo-europäischen Sprache andererseits. All dies unter streng Beachtung der geltenden wissenschaftlichen Methode. Das Altägyptische ist jedoch genetisch mit den schwarzafrikanischen Sprachen in Afrika verwandt, dies gilt sowohl für die alten als auch für die modernen afrikanischen Sprachen. Auch das von der UNESCO 1974 organisierte Kolloquium in Kairo (Arabische Republik Ägypten)* hatte explizit allen Spezialisten der komparativen Linguistik empfohlen,[alle möglichen Verwandschaften zwischen dem Altägyptischen und den afrikanischen Sprachen herzustellen,] da die Teilnehmer es selber angesehen hatten, dass es unmöglich ist, eine genetische Verwandschaft zwischen dem Altägyptischen, dem Semitischen und Berber zu etablieren. Dies bedeutet auch, dass die sogenannte ´hamitisch-semitische` oder ´afro-asiatische` Sprachfamilie nur eine irealistische trübe Vorstellung ohne irgendeine Konsistenz ist."

In dieser Problematik der Geschichtsfälschung müssen wir zugeben, dass die "politischen Eliten" Schwarzafrikas unbeschreibbare Taugenichtse sind. Wie können sie akzeptieren oder tatenlos zusehen, dass die Geschichte ihrer Völker aus rassistischen und politischen Interessen verfälscht und mit Füssen getreten wird ? Die Invasion Nordafrikas durch die ARABER geht auf das 7. Jahrhundert christlicher Ära zurück, nicht mehr und nicht weniger.

[ AUSÁR (OSIRIS), der populärste Gott von Kemet, Altägypten - sieht er nach einem Semiten oder Europäer aus ? ]


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Aus "DIE WELT" vom 17. April 2007

Der Mann, der Nofretete wiederhaben will

Wie Zahi Hawass, charismatischer Generalsekretär der Antikenverwaltung in Kairo, um ägyptisches Kulturgut kämpft

Als Alexander der Große in Ägypten einmarschierte, begann der Abstieg des Pharaonenreiches. Fast alles versank im Wüstensand. Und als manches wieder auftauchte, verschwand es ein zweites Mal, in die Musentempel der reichen Welt. Der Rosetta-Stein wanderte nach Großbritannien, die Büste der Nofretete nach Berlin. Selbst der Bart der Sphinx ist nicht mehr da. In langen Trakten des Britischen Museums in London liegt und steht aus dem Land am Nil von allem etwas, was kleiner ist als eine Pyramide.
Doch jetzt, im Jahre 2339 nach Alexanders Einzug, sitzt in Kairo hinter seinem wuchtigen Schreibtisch Zahi Hawass, Generalsekretär der Ägyptischen Antikenverwaltung (Supreme Council of Antiquities, SCA). Nie ohne Hut. Und er schreibt böse Briefe in die Welt hinaus, die seine Schätze raubte. Seit Jahren schon, aber nun mit wachsender Vehemenz. Längst will er die Nofretete zurück haben. Nun fängt er an zu drohen. Wenigstens für drei Monate solle die Pharaonengattin zu ihm kommen. Andernfalls wolle er "nie mehr archäologische Ausstellungen in Deutschland organisieren", sagte er am Sonntag vor dem Parlament in Ägypten.
Und jetzt meinte er auch noch beim Kongress arabischer Altertumsbehörden: Er werde die Kooperation einstellen mit ausländischen Institutionen, die mit Israel in der Archäologie zusammen arbeiten. Wird nun das Deutsche Archäologische Institut (DAI), das gerade in Jerusalem ein Projekt in Angriff nahm, vom Bannstrahl getroffen? Zumal man in Berlin in Mithaftung für die Nofretete genommen werden könnte. Im DAI in Berlin hat man in dieser Hinsicht weder Bedenken noch Hinweise darauf. Im Gegenteil, heißt es: Die Vorbereitungen zum 100. Geburtstag des Kairoer DAI-Ablegers im November liefen bestens, ohne Hindernisse, ohne Bedingungen.
Zu vermuten ist, dass Hawass ins Inland hinein sprach. Manche sagen in Kairo, Zahi Hawass wolle der nächste Präsident werden - und dass ihm, dem überaus populären Mann, die Zukunft des Landes gehöre. Die Vergangenheit ist bereits in seinem festen Besitz. Er ist der Herr über alle Pharaonen und Pyramiden, Sarkophage und Sphingen, über Götter, Gräber und Gelehrte nilauf, nilab.

Im vornehmen Viertel Zamalek auf einer Nilinsel in Kairo steht seine Antikenverwaltung. Der lange, rote Teppich - viele Füße hat er schon getragen - zeigt im ersten Stock dem Unkundigen den Weg zum Chefbüro. Dort, hinter der dicken Doppeltür, und hinter einem Dutzend Sekretärinnen, die nur auf Befehle von drinnen warten und nach geraumer Zeit Einlass gewähren, thront er. Der Schrecken aller ausländischen Grabungsteams. Jedenfalls derjenigen, die sich nicht an Hawass' eiserne Regeln halten. Die fliegen raus, ohne Gnade.

Sei es, dass sie behaupteten, sie hätten die Mumie der Nofretete gefunden, was natürlich falsch war - aber selbst wenn es gestimmt hätte, wäre es falsch gewesen, denn nur Hawass persönlich hätte dies als Wahrheit in die Welt hinaus verkünden dürfen. Sei es, dass ein deutscher Ingenieur, der in der Cheops-Pyramide für Frischluft sorgen sollte, die Entdeckung eines Luftschachtes frohgemut kommunizierte. Hawass schmiss ihn raus, auch gleich hinaus aus Ägypten - und nutzte anschließend diesen Luftschacht selbst für eine spektakuläre Fernsehnacht. Er ließ weltweit und original übertragen, wie er einen Roboter diesen überaus engen, aber sehr langen Luftschacht hinaufschickte, an dessen Ende, hinter einer Steinplatte, er dem Millionenpublikum eine sensationelle Entdeckung verhieß - aber nur vermoderte Luft vorfand.

Doch auch so etwas kann der Popularität des Hawass im Land selbst kaum schaden, mit seiner Eloquenz lenkt er die Aufmerksamkeit der Ägypter sogleich auf die nächsten Spektakel seiner SCA auf, in oder unter den Pyramiden. Oder er zitiert gegenüber der Presse, wie er den Direktor eines amerikanischen Museums in einem Brief unter Druck setzt, endlich ein bestimmtes Artefakt aus der Pharaonenzeit herauszurücken, "wenn Sie kooperieren, ist es gut, sollten Sie mich aber zwingen, mich an die Behörden zu wenden, mache ich Ihr Museum fertig". Oder er verbreitet, wie er mit der US-Polizei zusammenarbeitet, um einen illegalen Schatzgräber in Amerika zu stellen, und hinüberjettet, um bei der Verhaftung persönlich zugegen zu sein - mit Hut.

Derlei Ungemach dürfte erst mal weder dem Präsidenten des DAI, Hermann Parzinger, noch Dietrich Wildung, dem Chef des Ägyptischen Museums in Berlin, drohen, in dessen Haus die Nofretete steht - seit 1913, als sie mit Brief und Siegel aller zuständigen ägyptischen Stellen ausgeführt wurde. Auch nicht dem Museum in Hildesheim, in dem die Statue des Cheops-Enkels Hemiunu steht, ebenfalls im Visier von Hawass.
Wildung, der seit langem über die Avancen in Richtung seiner Nofretete eher lächelt, hat bereits verkündet, er komme in seinem Museum auch bestens ohne Leihgaben aus Kairo aus. Und im DAI, einer Organisation des Auswärtigen Amtes, wo man im diplomatischen Ton geschult ist, lässt man sich die gute Zusammenarbeit nicht kleinreden.

Gewiss - auch im DAI in Kairo ist man den strengeren Regeln von Hawass unterworfen: Alle Veröffentlichungen erst mal nur auf ägyptisch, Beschäftigung einheimischer Archäologen, Genehmigung keiner neuen Projekte für ausländische Teams in Oberägypten. Doch auch dort ist man bereit, Hawass Respekt zu zollen, dass er mit seiner Präsenz in den Medien und sogar mit zweifelhaften Fernseh-Events die Archäologie in Ägypten, dem Paradies dieser Zunft, erst populär gemacht hat. Nicht zuletzt an ihm liegt es, dass das Ägyptische Museum in Kairo jetzt 20 Prozent einheimische Besucher zählt. Vor seinem Amtsantritt 2003 waren es nur zwei Prozent.


DIE WELT vom 17. April 2007

1 Kommentare:

kemet hat gesagt…

Lieber Kagemni D. Pente Zahi Hawass ist leider nicht der einzige arabische Usurpator in Afrika. jeder versucht auf seine weise den afrikanern ihre hochkultur in Altägypten zu enteignen. Daß die Spieler des heutigen Ägyptens, einer arabischen Republik sich "die Pharos" nennen, ist eine nicht zu bagatelliesierende Folge der Geschichtsfälschung der Schwarzen. Schwarze Nachfahren der Pharos leben heute noch in Ägypten, aber unauffällig und leise, denn eine makellose Weißwaschung des ägyptischen Gesellschaft ist für Geschichtsfälcher eine willkommenes
Argument, um ihre Lügen zu verbreiten. Araber als Nachfahren der afrikanischen Könige, das ist eine Pervertierung der afrikanischen Geschichte, das ist mehr als ein Schlag ins Gesicht für jeden Afrikaner, der so stolz auf die beispiellose ruhmreiche Vergangenheit Afrikas.
Du tust gut, alle daran zu erinnern: "Die Invasion Nordafrikas
durch die Araber geht auf das 7. Jahrhundert christlicher Ära züurck. Nicht mehr nicht weniger.
Tv-Sendungen über die Geschichte Altägyptens sollen endlich mal diese historische Tatsache akzeptieren und aufhören Altägypter für Araber zu halten.
Wissenschaft im Dienst des Rassismus, der Geschichtsfälschung
ist keine Wissenschaft. Es ist Betrug.