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Schüsse auf die Residenz des Präsidenten

Schüsse auf die Residenz des Präsidenten

In Abidjan, dem Regierungssitz von Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste), haben die Kämpfe auch am Donnerstag angehalten. Die Rebellenarmee von Präsidentschaftsanwärter Alassane Ouattara belagerte weiter die Residenz von Staatschef Laurent Gbagbo, der sich in einem unterirdischen Tunnel verschanzt haben soll. Auch französische Truppen beschossen das Gebäude. Trotzdem behauptete Frankreichs Verteidigungsminister Gérard Longuet, sein Land unterstütze die Offensive Ouattaras nicht aktiv. Für Gbagbo kämpften demnach noch »weniger als 1000 Soldaten«, davon rund 200 in der Residenz. An der Propagandafront ordnete Ouattara die Ausstrahlung von Szenen aus dem Film »Der Untergang« an, der von Hitlers letzten Tagen im Bunker der Reichskanzlei handelt.

Frankreichs Außenminister Alain Juppé bestätigte unterdessen in Paris, daß Soldaten der ehemaligen Kolo­nialmacht den japanischen Botschafter und mehrere seiner Mitarbeiter mit einem Hubschrauber in Sicherheit gebracht hätten. Die diplomatische Vertretung des asiatischen Landes liegt im selben Stadtviertel wie die umkämpfte Präsidentenresidenz. Mehrere andere Botschaften, darunter die Israels und Indiens, haben demnach ebenfalls Frankreich um Hilfe bei der Evakuierung gebeten.

Die russische Regierung kritisierte die Einsätze Frankreichs und der UNO in dem westafrikanischen Land. Die ausländischen Truppen nähmen für Ouattara Partei und mischten sich in einen internen Konflikt ein, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums. »Die rechtlichen Aspekte der Einsätze der UN-Friedenstruppen und der französischen Einheit müssen unbedingt geklärt werden«, forderte Moskau.

In Côte d’Ivoire tobt seit der Präsidentenwahl vom vergangenen November ein blutiger Machtkampf, dem offiziellen Angaben zufolge bislang Hunderte Menschen zum Opfer gefallen sind. (dapd/AFP/dpa/jW)

08.04.2011

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