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Präsident Laurent Gbagbo gefangengenommen

Präsident Laurent Gbagbo gefangengenommen

Laurent Gbagbo befindet sich seit Montag nachmittag in den Händen seiner Gegner. Wie mehrere Agenturen übereinstimmend meldeten, wurde der Präsident von Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) von Elitesoldaten der französischen »Opération Licorne« (Operation Einhorn) auf dem Gelände der Präsidentenresidenz in Abidjan gefangengenommen. Die Vertreter der ehemaligen Kolonialmacht haben ihn demnach den Rebellentruppen von Alassane Ouattara übergeben. Dieser war nach den Präsidentschaftswahlen Ende November 2010 vor allem im Westen als Sieger bezeichnet worden.

Seit Sonntag abend hatten zunächst Kampfhubschrauber der Blauhelmtruppe UNOCI und der Franzosen das Gelände, auf dem sich Gbagbo aufhielt, sturmreif geschossen. Die Gebäude seien zum Teil zerstört worden, hieß es. Am Montag morgen waren dann etwa 30 Panzerfahrzeuge der »Licorne«-Einheiten aus ihrem Stützpunkt auf das Präsidentengelände im Zentrum Abidjans vorgerückt. Auch Rebellen der Ouattara-Armee seien an dem Angriff beteiligt gewesen, berichteten Anwohner. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und der Leiter der UNOCI, Choi Young Jin, hätten die militärische Offensive mit der Begründung genehmigt, Gbagbos Truppen setzten weiterhin »schwere Waffen gegen die Zivilbevölkerung« ein. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon persönlich hätte die Luftschläge gebilligt. Gbagbos Jugendminister Charles Blé Goudé wies am Montag im TV-Sender France 24 die Vorwürfe zurück, wonach sich schwere Waffen in der Residenz befunden hätten. Ein Präsidentensprecher warf Frankreich vor, Gbagbo »ermorden« zu wollen.

Nach Bekanntwerden der Gefangennahme trat der UN-Sicherheitsrat am Montag zu einer sofortigen Sondersitzung zusammen. Untergeneralsekretär Alain Le Roy gab einen Lagebericht. Der Franzose ist Chef aller UN-Soldaten weltweit. Die Blauhelme in Côte d`Ivoire hatten in den vergangenen Wochen offen auf seiten der Rebellen Partei ergriffen und deren Vormarsch auf Abidjan unterstützt.(dapd/AFP/jW)

12.04.2011

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