BOIS-CAIMAN-1791-CLUB ist auf und Mach mit !

Krieg um Côte d’Ivoire?

Krieg um Côte d’Ivoire?

Westafrikanische Staaten bereiten Einmarsch vor. Vermittlungsversuch gescheitert

In Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) setzt Oppositionsführer Alassane Ouattara jetzt offenbar auf eine ausländische Intervention zum Sturz des amtierenden Präsidenten Laurent Gbagbo. »Der Militäreinmarsch ist bereits geplant und organisiert«, sagte Ouattara der französischen Zeitung La Croix. Der Vorsitzende der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), Nigerias Präsident Goodluck Jonathan, habe ihm seine Entschlossenheit zugesichert. In Côte d’Ivoire tobt seit der Präsidentschaftswahl vom 28. November ein heftiger Machtkampf zwischen Gbagbo und Ouattara. Beide beanspruchen den Sieg für sich und haben sich als Präsidenten vereidigen lassen.

Die Streitkräfte der westafrikanischen Nachbarländer sind nach eigenen Angaben zu einer Intervention in Côte d’Ivoire bereit, falls ihre politischen Führungen dies anordnen. Nach einem Treffen der Stabschefs der Staaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) in der malischen Hauptstadt Bamako sagte der nigerianische General Olusegun Petinrin am Donnerstag, das Militär stehe parat. Es sei aber an den Staatschefs, den Streitkräften dazu die Anweisung zu geben.

Das Treffen in Bamako war der Planung einer eventuellen Intervention gewidmet. Ein anderer nigerianischer Offizier sagte am Rande der Gespräche, sollte tatsächlich ein Militäreinsatz beschlossen werden, würden die ECOWAS-Truppen in Abstimmung mit den in Côte d’Ivoire stationierten UN-Streitkräften vorgehen. Die UNO verfügt dort über 9500 Blauhelme, die demnächst um weitere 2000 Soldaten verstärkt werden sollen. Zudem befinden sich in dem Land 900 französische Soldaten. Gbagbo hatte wiederholt den Abzug beider Kontingente gefordert.

Die ECOWAS hatte dem ivorischen Staatschef nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl im November gedroht, ihn notfalls gewaltsam abzusetzen, sollte er nicht freiwillig die Macht an seinen Rivalen abgeben. Die Mitgliedsstaaten der ECOWAS betrachten Ouattara als den rechtmäßigen Sieger der Wahlen. Am Mittwoch war auch ein erneuter Vermittlungsversuch des kenianischen Regierungschefs Raila Odinga, der im Auftrag der Afrikanischen Union (AU) nach Abidjan gereist war, gescheitert. Odinga erklärte, Gbagbo habe bereits zweimal sein Versprechen gebrochen, die Blockade des Luxushotels aufzuheben, in dem sich Ouattara im Schutz von 800 UN-Soldaten verschanzt hat.
(AFP/dapd/jW)

21.01.2011

Quelle