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Gbagbo bietet ­Waffenstillstand an

Gbagbo bietet ­Waffenstillstand an


Côte d’Ivoire: Rebellentruppen auf dem Vormarsch - UN beschließt Sanktionen

Fünf Monate nach der Präsidentschaftswahl in der Elfenbeinküste hat der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung am Mittwoch abend einstimmig neue Sanktionen gegen den amtierenden Präsidenten Laurent Gbagbo beschlossen. Dieser müsse zurücktreten, weil er die Abstimmung Ende November 2010 gegen seinen Konkurrenten Alassane Ouattara verloren habe, stellte das höchste Gremium der Vereinten Nationen erneut fest. Beschlossen wurden unter anderem Reiseverbote und das Einfrieren von Auslandskonten.

»Das könnte das letzte Signal an Gbagbo sein«, sagte der französische UN-Botschafter Gérard Araud in New York nach der Beschlußfassung. Frankreich hatte gemeinsam mit Nigeria, einem engen Handelspartner insbesondere der USA, die Resolution 1975 eingebracht. Sie stärkt die Position von Ouattara, einem ehemaligen Spitzenfunktionär des Internationalen Währungsfonds, und dessen Armee FRCI. Diese aus den Rebellen im Norden sowie Aufständischen im Süden gebildete Truppe hatte Anfang der Woche eine militärische Offensive begonnen, in deren Folge es zu Massenfluchten kam. Am Donnerstag nahmen sie Medienberichten zufolge die offizielle Hauptstadt Yamoussoukro ein.

Ein Sprecher Gbagbos erklärte, man habe einen »taktischen Rückzug« vorgenommen, um weitere Opfer zu vermeiden. »Wir rufen zu einem unmittelbaren Waffenstillstand sowie zu Verhandlungen unter Moderation der Afrikanischen Union auf«, erklärte Ahoua Don Mello am Donnerstag. Falls dieses abgelehnt werde, »werden wir unser legitimes Recht zur Verteidigung nutzen«. Dagegen hatte Ouattara bereits am Dienstag seine kompromißlose Position wiederholt, wonach alle »friedlichen Mittel, Gbagbo zu einem Rücktritt zu bewegen, erschöpft sind«. Ob seine Truppen weiter auf die 200 Kilometer enfernte Hafenmetropole und Regierungssitz Abidjan vorrücken würden, war am Donnerstag unklar. Von dort wurden verstärkte Kämpfe zwischen Anhängern beider Lager gemeldet.

Die Resolution 1975 war mit Hochgeschwindigkeit durch das mächtigste UN-Gremium gebracht worden. Erst am Freitag war der Entwurf vorgelegt worden. Der chinesische UN-Botschafter Li Baodong, der ihr ebenfalls zustimmte, forderte die Konfliktparteien weiterhin eindringlich zum sofortigen Gewaltverzicht auf.(dapd/AFP/jW)

01.04.2011

Quelle