Die Veranstalter hatten das Interesse für das Podiumsgespräch über die Auswirkungen christlicher Mission in Afrika unterschätzt. Die Veranstaltung in der Belleétage des «Unternehmens Mitte» in der Basler Gerbergasse war am Mittwochabend anders als bei andern Veranstaltungen über «Mission» völlig überlaufen.
von Fritz Imhof
«Zerstört die christliche Mission Afrika?» Diese Frage stellte sich ein afrikanisch-schweizerisches Podium von Mission 21, der katholischen Erwachsenenbildung Basel-Stadt und des reformierten Amtes für weltweite Kirche Basel-Land und Basel-Stadt. Geleitet wurde das Gespräch vom Erwachsenenbildner und Informationsbeauftragten der Römisch-katholischen Kirche Basel-Stadt, Xaver Pfister.
Als militanter Vertreter einer genuinen afrikanischen Identität präsentierte zuerst der in München lebende Philosoph und Ägyptologe Mubabinge Bilolo seine Thesen zur christlichen Mission und zum Christentum überhaupt. Dieses habe Afrika nur Negatives gebracht. Als westliche Version der christlichen Lehre nach Afrika exportiert, habe es den Kontinent nachhaltig belastet. Es habe Sklaverei und Frauenfeindichkeit gebracht, den Rassismus theologisch legitimiert, die afrikanische Religion zu vernichten versucht und den Kolonialismus und auch den Neokolonialismus mit seinen Folgen für Afrika eingeführt. Es habe die ursprüngliche afrikanische Gesellschaft und Weltordnung neutralisiert, den afrikanischen Schöpfergott verspottet und die Menschlichkeit verdrängt. Ausserem habe es das «Anti-Negertum» gefördert.
Dieses Christentum sei den Afrikanern gegenüber absolut feindlich eingestellt und auch für Europa selbst nicht geeignet. Er verwies demgegenüber auf die christliche Tradition in Ägypten und seine Kultur (Kame) hin. Bilolo lastete Kriege und Unmenschlichkeiten dem europäischen, westlichen Christentum an. Sein Gottesverständnis müsse verändert werden, «sonst werden wir in der Barbarei" enden», so Bilolo provokant. Er erntete dafür Applaus von einem erheblichen Teil des Publikums.
Der an der Theologischen Fakultät in Kinshasa lehrende katholische Theologe André Kabasele konterte, Bilolo wolle mit seiner Ethno-Philosophie die ursprüngliche afrikanische Kultur wie einen Nationalpark bewahren. Keine Kultur könne sich aber entwickeln, wenn sie auf sich allein bezogen bleibe. Die Begegnung Afrikas mit dem Christentum könne als Gefahr, aber auch als Chance erkannt werden. Er sehe die Begegnung des Kongo mit der Botschaft von Jesus als Chance. Zwar habe die Christianisierung auch den Geist des Kolonialismus geatmet und negative Elemente gebracht. Es habe insbesondere negative Clichés über Afrika verbreitet und brauche deshalb eine Neu-Evangelisierung. Das Evangelium erweise sich als Same, der Strukturen allmählich positiv verändere. Die Mission habe ausserdem zu einem besseren Selbstwertgefühl für die Afrikaner geführt.
Die an der Universität Freiburg i.Br. promovierte senegalesische Sprachwissenschafterin Odile Tendeng wies auf Defizite der Mission bei der Übersetzung des Evangeliums in den afrikanischen Kontext hin. So löse zum Beispiel das Reden vom «guten Hirten» in ihrer Heimat ganz andere Assoziationen aus. Die Mission habe durch die Schaffung von Schulen vielen Afrikanern geholfen, dabei aber die Inkulturation zuwenig ernst genommen.
Der Ethnologe Philip Bona aus Sierra Leone, Mitarbeiter von «Mission 21» in Basel, sieht sich als «Produkt einer Eheschliessung von Europa und Afrika». Im Blick auf den Versuch von Bilolo, die afrikanischen kulturellen und religiösen Wurzeln wieder zu beleben, sagte Bona: «Wir müssen im Heute leben». Die Dependenztheorie habe ins Chaos geführt. Afrika habe sich heute mit knallharten Realitäten wie Armut und Krieg, der mit Kindern geführt werde, auseinander zu setzen. Statt die Entwicklung einzufrieren, sollten sich die Christen mit den aktuellen Fragen ihrer Identität beschäftigen, aber auch mit der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung oder der Schuldenfrage. Afrika dürfe sich nicht von der Entwicklung der Welt abkoppeln. Er wies auch auf afrikanische Stärken wie das grosse Wachstum des charismatisch geprägten Christentums hin. Bono: «Wir könnten die leeren europäischen Kirchen mit afrikanischen Christen füllen.»
Die Direktorin von «Mission 21», Madeleine Strub-Jaccoud, sprach von einem «gemeinsamen Weg», den europäische und afrikanische Christen miteinander gehen müssten: «Wir sind extrem aufeinander angewiesen!» Missionsarbeit werde heute als Lerngemeinschaft ausgeübt. Kein Missionswerk oder Kirche finde den richtigen Weg allein, aber das Evangelium von Jesus führe aus «einer Kultur des Todes in eine Kultur des Lebens».
Paul Stadler, Leiter des Ressorts «Übersee-Beziehungen» beim katholischen Missionswerk Bethlehem Immensee, warnte vor Verallgemeinerungen und wies darauf hin, dass das Christentum in den verschiedenen Ländern Afrikas unterschiedlich aufgenommen worden sei. Die Mission müsse heute ein neues Paradigma vertreten: «Mission ist Reich Gottes für alle Menschen». Dieses müsse gemeinsam mit den afrikanischen Christen entwickelt werden. Sicher sei, dass Mission nie mehr so betrieben werden könne wie früher: «Mission soll und darf nie mehr Abhängigkeiten schaffen», so brachte Stadler diesen Gedanken auf den Punkt.
KOMMENTAR von BOIS-CAIMAN:
von Jean-Baptiste Pente
Die hervorgebrachten Thesen Prof. Bilolos sind Tatsachen, die jeder nachprüfen kann. Außerdem ist die Behauptung des Herrn Fritz Imhof, wonach Prof. Bilolo eine "genuine afrikanische Kultur" vertreten würde, eine reine Verleumdung semito-eurozentristischer Art. Ist er in der Lage Prof. Bilolo diesbezüglich zu zitieren ? Wir fänden auch den Titel des Artikels recht amüsant, er ist sogar eine Provokation, denn das Verbrechen des Euro-Christentums ist auch bei der Aufrechterhaltung der Verfälschung der Geschichte Afrikas bis heute deutlich zu erkennen. Dies ist eine rassistische Haltung, die dem Wesen des Euro-Christentums immanent ist.
Warum schweigen die europäischen Exegeten über die "Weiss-Waschung" Altägyptens, obwohl u. a. Mizraim (Altägypten), Kush, Ham, Cannan in ihrem sogenannten heiligen Buch als Vorfahr der Schwarzen ist ...? Die sogenannte Mutter Maria und Christkind sind nicht anders als Duplikata von der schwarzen Frau ASET (ISIS) und Sohn HERU (HORUS). Der ASET-Kult wurde in Europa über Jahrhunderte (bis ca. 11. Jh. christl. Ära) praktiziert. Die Protagonisten des Christentums verboten diese Praxis und wuschen anschließend ASET(Set Kmt=schwarze Frau in der pharaonischen Sprache) weiss...
Diese euro-christliche Seelen-Räuber finden leider immer noch Kollaborateure auf dem Kontinent, um ihr GIFT unseren ahnungslosen Völkern weiter zu verabreichen. Die einzige Lösung für unser Seelen-Heil ist eine kulturelle REVOLUTION (es wird sicherlich viel Menschenleben kosten, aber Afrika hat keine andere Wahl...), die all diese Mediokritäten samt ihrer afrikanischen Hintermänner in Afrika neutralisieren wird. Das Christentum ist ein Betrug (der sogenannte Christus hat nie - wie es dargestellt wird - existiert...). Und Paul STADLER, Leiter des Ressorts «Übersee-Beziehungen» beim katholischen Missionswerk Bethlehem Immensee(Schweiz), kann seine Rhetorik für sich behalten, die nur noch mental SKLAVEN-GEBLIEBENE Afrikaner beeindrucken kann. Denn das Leiden unserer Völker dauert schon zu lange...
" Der Grund, warum die Christen so viele und gerade diese Seelen in so unendlich großer Zahl getötet und vernichtet haben, bestand allein darin, dass sie dem Gold als ihrem letzten Ziel nachjagten, innerhalb kürzester Zeit Schätze ansammeln und in einen sehr hohen Stand aufsteigen wollten, der nicht im mindesten ihrer Person entsprach (wie man nämlich wissen muss), und das Wegen ihrer unersättlichen Habsucht und Ruhmsucht, die größer waren als irgendwo sonst in der Welt, weil jene Lande so fruchtbar und reich und die Leute dort so demütig, so geduldig und so leicht zu unterwerfen waren; sie haben diesen nicht mehr Ehrfurcht erwiesen und sich nicht mehr um sie gekümmert und sie nicht höher geachtet (und ich sage die Wahrheit, weil ich es weiß und die ganze Zeit mit angesehen habe), wobei ich keinesfalls [nicht höher als das Vieh geachtet] meine(denn Gott gebe, dass sie diese Leute wie Vieh behandelt und geachtet hätten), vielmehr nicht höher und noch weit geringer als den Kot auf den Straßen. Und gerade haben sie für deren Leben und Seele gesorgt, und darum sind all diese vielen, ja Millionen Leute ohne Glauben und ohne Sakramente gestorben. Und das ist ganz eine offenkundige und bestätigte Wahrheit, die jedermann, selbst die Tyrannen und Mörder, kennt und eingesteht: Daß die Indios in ganz Westindien niemals einem Christen irgendein Leid angetan haben; sie glaubten im Gegenteil, diese kämen von Himmel, bis sie selbst oder ihre Nachbarn von ihren viele Übel, Räubereien, Morde, Gewalttaten und Mißhandlungen erduldet hatten." -- Bartolomé de La Casas
"Die Normalgestalt der menschlichen Vernunft, Kultur, Geistesbildung hat eine Farbe: weiß; sie hat ein Geschlecht: männlich; und sie hat eine Religion: das Christentum. Dies ist zwar keine zukunftsweisende, aber eine sehr hartnäckige Orientierung des europäischen Denkens, auch in seiner Verbreitung außerhalb Europas." -- M. Towa
*The speeches of Adolf Hitler, 1922 - 1931. Vol.1. Oxford university press. 1942, S. 871-872
3 Kommentare:
VIEL HASS.
VIEL UNVERANTWORTLICHKEIT.
SCHWERE THEMEN DIE PROBLEMEM TRAGEN, FÜR ALLE.
NUR HASS.
NUR GEHIRNWÄSCHE FÜR ALLE.
Walter Foral Liebsch
Ritter Imhof von Geisslinghof
Chilener-österreicher in Austria seit 1995
Ich verstehe die 'Kakophonie' nicht. War das jetzt Deutsch oder "Chilenisch"?
Admin
Zuerst kommen die Missionen, sie "stehlen" den Ureinwohnern ihren Glauben und ebnen den Weg für die Cola-Dosen, welche dann wegen fehlender Entsorgung im Meer schwimmen. Es geht nur um Profit! Dieser führt zu Machtgerangel und Bürgerkriegen. Daraufhin werden Hilfsorganisationen in diese Regionen geschickt. Wann hört die westliche Welt endlich auf zu glauben, sie ist der Nabel der Welt? Warum mischt man sich überall ein? Warum zwingt man diesen Völkern diese Religion und dieses System auf? Warum läßt man sie nicht allein entscheiden? Wegen "besserer Menschlichkeit" oder wegen Profit?
Kommentar veröffentlichen