Ein kurzer Überblick über die schriftlichen Quellen des kollektiven religiösen Erbes der Menschheit würde unserer Diskussion Kontext geben. Die der Menschheit bekannten ältesten religiösen Schriften sind die Sammlung von astro-religiöser Literatur, die den Ägyptologen als die "alten ägyptischen Pyramidentexte" (Raymond O. Faulkner, 1969/1998) bekannt sind, welche ausführlich auf den inneren Wänden des Pyramidenkomplexes gemeißelt sind - diese stammen aus der 5. und 6. Dynastie und werden unterschiedlich datiert zwischen 2700 und 2100 v.Chr. Von Wichtigkeit ist ebenso die Sammlung von Grabes-Inschriften, die auf die Särge des mittleren Königreiches (2040-1786) geschrieben wurden und bekannt sind als "Sargtexte" (siehe Raymond Faulkner, 1973).
Zu nennen sind ferner jene Schriften, die von den alten Ägyptern "Pert Em-Hru" genannt wurden, was übersetzt in etwa "Kapitel, vom ins Licht kommen," oder "Kommend am Tage" heißt. Da solche Exemplare oft in den vergrabenen Särgen gefunden wurden, erhielt die Sammlung von den lokalen arabischen Grabesarbeitern den zynischen Namen "Kitab al Mayyitun", was das "Buch der Toten" bedeutet. Dieser Namen hatte sich verfestigt worauf sich seitdem Ägyptologen bezogen haben, (siehe "Buch der Toten", Raymond Faulkner, 1996; James P. Allen, 1987; oder Sir E.A. Wallis Budge, 1895/1994). Danach kamen die "Vedischen Texte" des indischen Subkontinents. Die Texte des Rig-Veda waren die erste weitreichende Komposition in einer indoeuropäischen Sprache.
Es behandelt teilweise den Shivaismus der drawidischen Kulturen, die anhand einer DNS-Analyse bewiesenermaßen als Gastarbeiter vom afrikakanischen Kontinent stammen. "Die Veden" der Hindus wurden zuerst zwischen 1200 und 900 v.Chr. aufgeschrieben. Die zwei in China einheimischen größeren religiösen Systeme sind Taoismus und Konfuzianismus. Buddhismus wurde aus Indien importiert und breitete sich etwa zur selben Zeit aus. Obwohl es scheint, dass sie viel älteren Traditionen entstammen, ist das "Tao Te Ching" von Lao Tze der sakrale Text des Taoismus, und die Hauptarbeit des Konfuzianismus sind "Die Analekten des Konfuzius". Beide Schriften wurden nach dem Tod ihrer jeweiligen Gründer im 6. Jahrhundert v.Chr. verfasst. Im dritten und zweiten Jahrhundert v.Chr. wurden die hebräischen Schriften ins Griechische übersetzt (bekannt als "Septuaginta").
Neueres Material wurde der Sammlung hinzugefügt, das mit den Versionen der Evangelisten zum christlichen "Neue Testament" wurde. Diese wurden vom 4. Jahrhundert an verfeinert als Christen ihre ersten aber nicht letzten zusammenhängenden Versionen der Heiligen Schrift erhielten. Die Bücher des "Korans" wurden im 7. Jahrhundert n.Chr. begonnen zu schreiben.
Afrikanische religiöse Schriften
Die schriftlichen Literaturen vom alten Ägypten liefern uns typische afrikanische Einstellungen und Denkmuster. Ihre vielfältigen Symbole zeigen immer wieder Pflanzen und Tiere, die einzig in der natürlichen afrikanischen Umgebung zu finden sind; diese wurden für den Aufbau ihres konsonantisch basierten Schriftsystems verwendet.
Die Lücken, die das alte Ägypten von den neuen afrikanischen Gesellschaften trennen, werden oft durch die Elastizität des kulturellen Gedächtnisses unbedeutend gemacht. Aber, die verschiedenen Schreibsysteme lebender afrikanischer Kulturen folgen einem ähnlichen Entwicklungsmuster in ihrer gemeinsamen Anwendung des Hieroglyphen Systems, wie man in den Schriften der Mendes (Sierra Leones), der Lomas (Liberias), der Bamums (Kameruns), der Nsibidis (Efiks/Ibos) und der Mum sehen kann.
Das System des Sona (Sambia und Angola), des Gicandi der Gikuyu und des Adinkra der Akans ( Ghana und Cote D'Ivoire) wurde zweifellos von einer ähnlichen Mentalität inspiriert. Afrikanische Hieroglyphen verwenden weithin Piktogramme und zeigen Menschen, Pflanzen, Tiere und allgemeine Objekte der Umgebung in symbolischer Form. In einigen Fällen stimmen ihre Symbole mit den vertrauteren alten ägyptischen Hieroglyphen überein, (siehe T. Obenga in "Allgemeine Geschichte Afrikas", 1981, Vol. 1, pp79, 140, 259, ungekürzter Version der UNESCO und Bruce Willis' "Adinkra Wörterbuch", 1998).
Diese symbolischen Sprachen sind sofort Interpretationen von physischen Lebensformen, die verwendet werden, um dem geistlichen Leben Bedeutung zu bedeuten. Als westliche Gelehrte ihre Aufmerksamkeit darauf richteten, die Entwicklung das Denkens in afrikanischen Gesellschaften zu studieren, war ihr Hauptansatz leider, mit einer Untersuchung ausländischer Bemühungen in Afrika fortzufahren .
Alte Ansichten
Die afrikanischen Kulturen durch die Safari-Brille betrachtet, konnten sich die Gelehrten der Joseph Williams Generation nicht vorstellen, daß sich die hebräische Kultur weit mehr aus afrikanischen als aus anderen Quellen bedient haben könnte. Forscher des 19. und viel mehr des 20. Jahrhunderts waren oft dazu unfähig, ihre Perspektive umzukehren und ihre festgefahrenen Vorurteile aufzugeben. So führt zum Beispiel Joseph Williams' "Hebrewisms Of West Africa" (1928) endlose Beweise der kulturellen Wirkung afrikanischer Daten auf das jüdische Leben an, wie sie durch die hebräische Gegenwart im alten Ägypten übermittelt wurden.
Der Fehler des Autors war, den Vorgang falsch herum gesehen zu haben, wie Gelehrte jetzt meinen, (siehe Chiek Anta Diop, "African Origins", 1974, auch "Civilisation or Barbarism", 1991; und Martin Bernal, "Black Athena". Vols 1 & 2, 1978/92). Die afrikanischen religiösen Archetypen geben eine gemeinsame Matrix der menschlichen Ursprünge wieder, die grundsätzlich auf der Vorstellung vom Leben gründete, das aus den Urgewässern entstanden ist. Die alten Ägypter von Yunu (Heliopolis) glaubten, dass die Gewässer gehalten wurden, um die endgültige Entstehung, die Quelle ausfindig zu machen, aus der das Leben entstand. Diese Idee hat auch in den politischen religiösen Systemen überlebt, wie sie durch die Hebräer übermittelt wurden.
Verwurzelt mit der alten ägyptischer Kultur, würden die hebräischen Darstellungen das frühere, prä-altägyptische und ägyptische Modell in mehreren Aspekten zurückwerfen. In der Tat würden nicht weniger als sieben Gelehrten der alten Welt darauf bestehen, daß die Israeliten der alten Welt afrikanischer Abstammung, bzw. "Äthiopier" und "Ägypter" waren. Sicher waren sowohl die frühsten Äthiopier als auch Ägypter der alten Welt schwarze Leute. In der Tat beschrieb Aristoteles sie als "zu schwarz", während andere griechische Schriftsteller über ihr "wolliges Haar" berichteten (siehe UNESCO, "General History Of Africa", Vol2, pp36 -40, 1981, ungekürzte Version).
Einer der frühsten Berichte über die Identität des Moses, der ein ägyptischen Priesters gewesen sein soll, stammt vom 3. Jahrhundert v.Chr. - die "History of Egypt" von Manetho basiert auf alt-ägyptische Archive. Manetho teilt uns mit, dass dieser Moses ein rebellischer ägyptischer Priester war (siehe Manetho in "Loeb Classical Series", Harvard Universität 1980). Strabo, der griechische Gelehrte vom 1. Jahrhundert, wie auch Eusebius, der römische Kirchenhistoriker und Bischof von Caesaria im 4. Jahrhundert, waren ebenfalls der Ansicht, daß "Moses ein ägyptischer Priester war" der rebellierte. Celsius, der griechische Philosoph das 2. Jahrhunderts, faßte dieselbe Ansicht wie folgt zusammen: "die Juden waren ein ägyptischer Stamm, der gegen die herrschende Religion revoltierte".
Andererseits bestand der jüdische Historiker Flavius Josephus (37-97 n.Chr.) darauf, daß die jüdischen Stämme "ein west-äthiopisches Volk" waren. Die zweite Ansicht wurde auch von Cornelius Tacitus geteilt, der weitbekannt ist als der größte aller römischen Historiker (siehe "Loeb Classical Library series" oder Charles S. Finken, "Echoes Of The Old Dark Land", 1991). Wie auch immer es sei, so trägt der hebräische Patriarch (Moses) einen alten ägyptischen Namen und er reflektiert die alte ägyptische Kultur; er war von Kindheit an bis zum Alter von 40 Jahren mit den alten ägyptischen Gewohnheiten vertraut, und hatte als Prinz der alten ägyptischen Königsfamilie privilegierte Bildung genossen.
Kein Kontakt ist ohne Wirkung. Und die "Bücher von Moses ", in welchen uns versichert wird, dass " Moses umfassend in der Weisheit der [alten] Ägypter" geschult gewesen war (Acts 7:22), bestätigen sicher einen 400-jährigen Kontakt zwischen alten ägyptischen und israelitischen Kulturen. Daraus folgt, daß Moses mit dem Beginn seiner Mission das gelehrt hat, was er basierend auf seinem kulturellen Hintergrund und seiner Bildungsebene wusste. Dass alles fand im altem Ägypten entsprechend der biblischen Darstellung statt. Moses' "zehn Gebote" waren sicher seiner priesterlichen Ausbildung entliehen, wie es Kapitel 125 der alten ägyptischen "Erklärungen der Unschuld" wiedergibt (siehe "ägyptisches Buch der Toten", wie oben erwähnt).
Vergleich von Amenemope und Solomon
Amenemope war ein alter ägyptischer Weiser des Neuen Königreiches, der eines der längsten Sprichwörter schrieb (eine Sammlung moralischer Anweisungen). Seitdem der deutsche Ägyptologe Adolph Erman zuerst den Vergleich zwischen "Amenemopes Anweisung" und dem "Buch der Sprichwörter" von Salomon machte, haben mehrere Gelehrte zunehmend sich für ähnliche Pssagen interessiert, die bedeutsame israelitische Anleihen aus alten ägyptischen Quellen aufweisen, wie es die unten stehenden vergleichenden Arbeiten zeigen:
Amenemope | Solomon
Give thine ear and hear what I say / And apply thy heart to apprehend / It is good for thee to place them in thine heart / Let them rest in the casket of thy belly | Incline thine ears and hear my words / And apply thy heart to apprehend / It is good for thee to place them in thine belly
Consider these thirty chapters / They instruct and delight / Knowledge how to answer him that speaketh / And how to carry back a report to one that sent it | Have I not written for thee sayings / Of counsels and knowledge / Knowledge how to answer him that speaked
Beware of robbing the poor, and of oppressing the afflicted | Rob not the poor for he is poor, / Neither oppress the lowly in gate
A scribe who is skilful in his business / Findeth himself worthy of courtiers | A man who is skilful in his business shall stand before kings
Nach dem Übersetzen und dem Vergleichen mehrerer solcher Textpassagen, kam der frühere Gründer und Direktor des orientalischen Instituts der Universität von Chicago Professor James zu folgendem Ergebnis: "Unser moralisches Erbe kam zu uns nicht von den Hebräern, aber durch sie". (für weitere Beispiele siehe Breasted´s "Dawn Of Conscience" / "Morgendämmerung des Bewußtseins", 1933).
Quelle: MUZ.Online.DE