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Georg Wilhelm Friedrich HEGEL, Begründer des Eurozentristischen Rassistischen Afrikanismus

Georg Wilhelm Friedrich HEGEL, Begründer des Eurozentristischen Rassistischen Afrikanismus

von Jean-Baptiste Pente


Seit dem 15. Jh. der christlichen Ära hat Europa schon durch seine Rekonstruktion oder Renaissance mit allen Mitteln entgegen allen historischen Fakten versucht, eine imaginäre "schneeweiße" Geschichte Europas zu etablieren. Hierbei spielte das Christentum die entscheidende Rolle, da es zu jener Zeit die unumgängliche Staatsmacht gewesen war. Das Schicksal Bruno Giordanos (1463), der bei lebendigem Leib verbrannt wurde, ist ein klassisches Beispiel, da er die Geschichtsschreibungstradition der Antiken Historiker und Philosophen vertrat:

"Wir Griechen"- er nannte sich Grieche, weil er sich in dieser Tradition sah - "danken Alt-Ägypten, der großen Monarchie der Erziehung und des geistigen Adels, dass sie der ANKH (Leben, Kraft) unserer Fabeln, Metaphern und Lehren ist." (1)

Schon 1454 ordnete der Papst Nicolas V durch ein Dekret die Entvölkerung Afrikas durch massiven Deportation (Versklavung) nach Europa und später nach dessen Kolonien in Amerika und anderswo an. Zum Teil bezogen sich die "Gottesmänner" auf das Alte Testament, wonach Canaan, der Vorfahr der Afrikaner Sem und Japhet zu dienen hatte. (2) Dieses Bemühen Europa sich "weiss" zu waschen erreichte jedoch seinen Höhepunkt erst im 19. Jh. christlicher Ära mit den pseudowissenschaftlichen "Rassentheorien" der sogenannten europäischen Naturalisten und Aufklärer. Die Hierachisierung von Menschen, wobei Afrikaner Halbtiere, "pre-Adamische" Menschen seien, war eines der Grundpfeiler dieser eurozentristisch-rassistishen Pseudotheorien, die bis heute kaum dekonstruiert wurden. Die sogenannte "weisse Rasse" wurde als die Krönung der Menschheit projektiert, obwohl die altgriechischen Quellen, die ihnen allen bekannt waren und sind, mit allen damaligen Evidenzen, die Wiege der Menschheit, Religionen und der Zivilisation in Afrika situierten. Nach den Wünschen und Interessen unserer neuen "Rassenlehrer" und Pseudophilosophen, wie wir es später in den Schriften Hegels konstatieren werden, musste insbesondere das Altägypten aus Afrika herausgerissen werden, mit anderen Worten, "weiss" gewaschen werden. So äußerte sich Hegel kindlich und Profan über das zukünftige Komplott mit Hilfe der arabischen Invasoren im Norden Afrikas gegen Afrika: "... Der nordliche Teil von Afrika, der vorzugsweise der des Ufergebietes genannt werden kann - denn Ägypten ist häufig ist häufig vom Mittelmeer in sich zurückgedrängt worden - liegt am Mittel- und Atlantischen Meer, ein herrlicher Landstrich, auf dem einst Karthago lag, wo jetzt Marokko, Algier, Tunis und Tripolis sind. Diesen Teil sollte und musste man zu Europa herüberziehen, wie die Franzosen jetzt eben glücklich versucht haben: er ist wie Vorderasien zu Europa hingewendet: hier haben wechselweise Karthager, Römer und Byzantiner, Muselmänner, Araber gehaust, und die Interessen Europas haben immer hinüberzugreifen gestrebt. (...)..Jenes eigentliche Afrika ist, soweit die Geschichte zurückgeht, für den Zusammenhang mit der übrigen Welt verschlossen geblieben; es ist das in sich gedrungene Goldland, das Kinderland, das jenseits des Tages der selbstbewussten Geschichte in die schwarze Farbe der Nacht gehüllt ist." (Vgl. Auszug aus "Vorlesungen über die Phlilosophie der Geschichte", S. 120-121)

In den Zahlreichen Werken Hegels (auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte...) ist das rassistische Denken des Ideologen, der noch nie in Afrika war, eine Konstante. Für Hegel sind Afrikaner keine Menschen im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre gewaltsame Deportation in alle Ecke der Welt sei eine Chance für diese seltsamen Wesen gewesen. Somit würden sie in die GESCHICHTE eintreten. Leo Frobenius, der Jahrzehnte nach der "Welt-philosophische Meister-Lehre" Hegels Afrika besuchte (Afrika war schon von den Europäern zerstört und desintegriert), war jedoch von dem Gegenteil dessen Lehre überzeugt (sicherlich richtet sich unsere Kritik auch an Frobenius, denn er schwieg selber auch über das Altägypten(in extensio NUBIEN), das der Ursprung anderer Zivilisationen Afrikas darstellt und besser erklärt: Eine alte Sicht der antiken Welt, insbesondere der Altgriechen). In den Jahren 1910-1930 während seiner Reise im inneren Afrika konstatierte der deutsche Kulturmorphologe, Leo Frobenius folgendes: "...Nicht als ob die ersten europäischen Seefahrer des späteren Mittelalters nicht schon höchst bemerkenswerte Beobachtungen ähnlicher Art gemacht hätten. Als sie die Bai von Guinea kamen und bei Weida das Land betraten, waren die Kapitäne sehr erstaunt. Sorgfältig angelegte Straßen, auf viele Meilen ohne Unterbrechung eingefasst von angepflanzten Bäumen; Tagereisen weit nichts als mit prächtigen Feldern bedecktes Land, Menschen in prunkenden Gewändern aus selbstgewebten Stoffen! Weiter im Süden dann, im Königreiche Kongo, eine Überfülle von Menschen, die in "Seide und Samt" gekleidet waren, eine bis ins kleinste durchgeführte Ordnung großer, wohlgebildeter Staaten, machtvolle Herrscher, üppige Industrien, - Kultur bis in die Knochen ! Und eben so war der Zustand in den Ländern auf der Ostseite, zum Beispiel an der Mozambiqueküste.

Aus den Berichten der Seepfarer vom 15. bis 17. Jahrhundert geht ohne jeden Zweifel hervor, dass das vom Saharawüstengürtel gen Süden sich erstreckende Negerafrika damals noch in der vollen Schönheit harmonisch wohlgebildeter Kulturen blühte. Eine "Blüte", die europäische Konquistadoren, soweit sie vorzudringen vermochten, zerstörten. Denn das neue Land Amerika brauchte Sklaven; Afrika bot Sklaven. Sklaven zu Hunderten, Tausenden, Schiffsladungsweise ! Der Menschenhandel war jedoch niemals ein leicht zu verantwortendes Geschäft. Es erforderte eine Rechtfertigung. So wurde der Neger zu einem Halbtier "gemacht", zu einer Ware. So wurde der Begriff Fetisch (= feticeiro, ein portugesisches Wort) als Symbol einer afrikanischen Religion erfunden. Eine europäische Fabrikmarke ! Ich selbst habe in keinem Teile Negerafrikas die Fetischanschauung bei Negern gefunden. Die Vorstellung vom "barbarischen Neger" ist eine Schöpfung Europas, die rückwirkend Europa noch bis in den Anfang dieses Jahrhunderts beherrscht hat."(3)


[ Frobenius Reiseroute im inneren Afrikas von 1910-1930 ]


Georg Wilhelm Friedrich Hegel ist und bleibt eines der einflussreichsten europäischer "Geschichtsphilosophen", die den "Eurozentrismus" pseudowissenschaftlich an den europäischen Universitäten etabliert haben. Seine historiographische Hinrichtung Afrikas prägt die europäische Geschichtsschreibung Afrikas bis heute. Hegel gilt zurecht als Begründer des eurozentristischen rassistischen Afrikanismus.



(1) Martin Bernal (Hrg.), Schwarze Athena - Die Erfindung des Alten Griechenland, Litz, 1992
(2) Assani Fassasi (Hrg.), Le Péché du Pape Contre l´Afrique - Jésus Christ outragé, l´Afrique courroucée, 2002
(3) Leo Frobenius (Hrg.), Kulturgeschichte Afrikas, S. 13-14

14 .02. 2007