[ Das Unglücksauto, in dem NJAWE ums Leben kam. Es steht offensichtlich auf einem Schrottplatz und nicht auf dem Unfallort.©LeMessager ]
von Jean-Baptiste Pente
Mysterium um den TOD von PIUS Noumeni NJAWE. Auch eine Woche nach seinem dramatischen Tod durch einen Autounfall in Virginia/USA herrscht widersprüchliche Angaben über den Unfallhergang. Während die ersten Quellen davon sprachen, dass der Unfall sich ereignete, als der Fahrer einen defekten Reifen habe ersetzen wollen, und eine andere Quelle behauptete, das Auto, in dem NJAWE saß, sei beim Spurwechsel mit einem zu langsamen Tempo von dem phantomen LKW schwer erwischt worden, erfahren wir seit gestern[1], dass der zweite Mann in dem Unglücksauto, der Fahrer Erik T., aus dem Koma erwacht sei und habe angegeben, weder zu langsam gefahren sei noch einen defekten Reifen gehabt zu haben.
[ Pius N. NJAWE, 1957-2010 ]
WIDERSPRÜCHE: Zum einen muss man sich zuerst fragen, woher die ersten Quellen gewußt haben wollen, dass der zerstörte Unfall-Pkw einen Reifendefekt gehabt haben, da der überlebende Fahrer noch im Koma lag ? Diese Angaben scheinen allein auf die Aussagen des unfallverursachten LKW-Fahrers zu beruhen, aber inwieweit sollte man ihm allein glauben ? Zum anderen widerspricht der inzwischen ansprechbare Fahrer des PKWs vehement diesen ersten Angaben. Auch die andere mysteriöse Behauptung, er sei zu langsam gefahren, was zu einer möglichen Panne hindeuten sollte, lehnt er kategorisch ab.
MYSTERIUM ! Diese widersprüchliche Angaben führen unweigerlich zu einer Mordtheorie des berühmten kamerunischen Journalisten, der lebenslang gegen eine fürchterliche Diktatur in Kamerun und die Pressefreiheit in Afrika gekämpft hat. Das neo-koloniale Regime[2] von Paul Biya in Kamerun wäre in diesem Fall der erste Verdächtige - sollte auch die US-Behörden durch die FBI die genaueren Umstände dieses Unfalls, der zum NJAWEs TOD geführt hat, nicht aufklären. In Kamerun galt NJAWE als Staatsfeind Nummer eins (1) und wurde mehr als 126 Mal von dem Regime festgenommen und eingesperrt, und soll auch mehreren Mordanschlägen entkommen sei.
Der Leichnam NJAWEs sei seit dem Samstag, 17. Juli an seine Familie in den USA zurückgegeben worden. Nachdem ihm die letzten Ehren durch verschiedene Persönlichkeiten, die Kamerunische und Afrikanische Communities erwiesen worden sind, soll der Leichnam am 04. August nach Kamerun überführt werden, wo er am 07. in Babouantou, seinem Geburtsort im Westen Kameruns beerdigt werden würde.
NJAWE, der schon auch durch einen Autounfall seine Frau schon vor Jahren(2002) verloren hatte, hinterlässt mehrere Kinder.
KAMERUN - Ein offenes Gefängnis
Die Situation der Journalisten in Kamerun, die um ihr Leben fürchten müssen, wird immer dramatischer. Insbesondere, wenn man nur noch durch die Selbstzensur nur noch regimefreundlich schreibt oder den Mund aufmacht. Der Journalist Bibi NGOTA krepierte vor kurzem wie ein Hund in dem berüchtigen Gefängnis KOGENGUI in Yaoundé, weil er über einen Betrugsfall aus der Umgebung des Präsidenten Paul Biya recherchierte. Auch der berühmte Singer und Menschenrechtsaktivist, LAPIRO de MBANGA steckt zur Zeit erneut im Gefängnis.
[ Der Abtransport des Leichnams von Bibi NGOTA in einem erbärmlichen Zustand aus dem furchterregenden KOGENGUI ]
21 .07. 2010
[1] u.a. LE MESSAGER, Zugriff, 20. 07.2010
[2] Das Regime ist ein Produkt von Frankreich mit der Unterstützung der Westlichen Länder. Es ist wichtig diese Zusammenhänge nicht aus dem Auge zu verlieren, um einen objektiven Einschätzung der politischen Situationen in Kamerun sowie in vielen afrikanischen Ländern seit der Pseudo-Unabhängigkeit in 60er Jahren zu haben.
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