Die Übersetzung des Wortes KEMET- Jenseits des Eurozentrismus und der Geschichtsfälschung
von René-Louis Etile*
Das Wort KEMET
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Der wahre Name Altägyptens, KEMET mit „schwarze Erde“ (Farbe der Erde) zu übersetzen, ist ein Unsinn. Der bekannte Ausdruck T3 n Kmt (Ta n kémèt) hätte demzufolge etymologisch wirklich keinen Sinn, denn man müsste ihn mit „Die Erde der schwarzen Erde“ übersetzen.
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Übrigens das Wort „ta“ (Erde)
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in der pharaonischen Sprache ist maskulin während „KEMET“ feminin ist (es besteht schon hier eine Inkompatibilität in der Gattung).
Das Wort
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Wenn die Altägypter ihr Land „schwarze Erde“ haben nennen wollen, hätten sie es wie folgt nennen müssen. Hier sind zwei attestierte Alternativen:
- Ta-hèdj, weiße Erde
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- Ta-hèdj, weiße Erde (als Siedlung, Stadt oder Land), das Land der weißen Erde. (2)
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Dieses Zeichen
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als Determinativ kann ein Ort bezeichnen. (3) (Es gibt ein anderes Zeichen, das für „grüne Erde“ steht, T 3-W3d , als Ta-Ouadj zu lesen, eine Nubische Stadt in der Nähe von Wâdi Halfah, Bubge Volume II, S.1050). Wie Prof. Mubabinge Bilolo es zusätzlich demonstriert hat, hat das Argument, wonach „Kmt“ oder „Kheme“ sich in keiner Weise auf die Hautfarbe oder "negride" Kultur bezieht, keinen Bestand. Da dieses Argument sich nicht auf die pharaonischen Texten fundiert, sondern sich schlicht auf eine Passage des Kapitels 33 des Werks „ISIS und OSIRIS“ (=Moralia, 364 A-C) bezüglich des Namens des Altägyptens: "Chmia" bezieht. Wir wissen doch ganz genau, dass der Kontext dieses Kapitels den Osirischen Charakter priviligiert, d.h. den "negriden" Charakter der Menschen, deren Kultur und Vaterland im Land von Osiris sind. (4)
Und schließlich haben wir dieses Zeichen
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(Kmmiw, kémmiou, Kammiou), es bezeichnet auch das Land, das wir heute „Ägypten“ nennen. Dieses Wort ist ursprünglich ein Kompositum(eine Zusammensetzung, Ausweitung ) des Verbs „kmm“ (kamm, kemm), das genauso wie das Verb „km“ (kèm, kam) „schwarz sein“ bedeutet:
- Das Verb Kmm, schwarz sein
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- Das Verb Km, schwarz sein
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Das Wort „Kémmiou“ ohne Determinativ
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(Stadt, Land) ist das maskuline imperfektive aktive Partizip des Verbs „schwarz sein“. Es bedeutet, „diejenigen, die schwarz sind“. Dieses Partizip hat eine alte Endung (statt die Endung „yw“ (als „you“ zu lesen), hat es eine Endung in „iw“ (als „iou“ zu lesen )). Der wahre Name Altägyptens (KEMET) muss mit „Das Land derjenigen, die schwarz sind“, d. h. „Das Land der Schwarzen“ übersetzt werden. Diese Übersetzung ist auch bei den Arabern und Hebräern zu finden. Das Wort „Kémmiou“ ist ein Beweis dafür, dass der Name Altägyptens im Zusammenhang mit dem „Phenotypen“ (Rasse) seiner Bewohner steht. Dieses Zeichen kann grammatikalich nicht mit „schwarze Erde“ übersetzt werden. Es ist vollkommen ausgeschlossen (hierbei ist auch eine Mengeinkompatibilität festzustellen, das Partizip Kémmiou ist plurial). (5)
- Die Altägypter nannten fremde Länder: DESHERET
Das Schwarze (Die Gebürtigen, Kémèt) steht in Opposition zum Roten (Gesamtheit der Fremdeländer, Desheret). Das Land der zivilisierten Schwarzen (Kémèt) steht im Gegensatz zu anderen nicht zivilisierten Schwarzen (Desret, die bösen Söhne Kush´s, Taugenichtse). Die weißen Asiaten und Libyer wurden von den Altägyptern mit sehr beleidigenden Ausdrücke bezeichnet, wie z.B. „Diejenigen, die wie Tiere vierfüßlich gehen“, „Leprakranken“(wahrscheinlich aufgrund ihrer blaßen Haut), „Pestkranken“, „Verfluchte“, „Räuber“, „Diebe“, „Asiatendummkopf“. (6)
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(1)
- Théophile OBENGA, La philosophie africaine de la péroide pharaonique 2780-330 avant notre ère, L’Harmattan, 1990, pages 80 et 86
- Rainer Hanning, Grobes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch, Philipp vob Zaben, 1995, page 883
(2)
- Rainer Hanning, Grobes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch, Philipp vob Zaben, 1995, page 914
- E.A. Wallis Budge, An Egyptian Hieroglyphic Dictionary, volume II, page 1051
(3) P. Grandet et B. Mathieu, Cours d’Egyptien hiérioglyphique, Khéops 1997, liste des signes, O1, page 696
(4) Vortrag von Prof. Bilolo bei einer Tagung ( ANKH’2000), résumé disponible dans la revue Ankh n°8/9,1999-2000, page 19
(5)
- Für das Arabische "bilad es-Sudan" siehe Théophile OBENGA, La philosophie africaine de la période pharaonique 2780-330 avant notre ère, L’Harmattan, 1990, pages 239
- Für die Hebräer "Land von Kam" siehe die Bibel von Jérusalem, die Psaumes : ps 105/23 et ps 105/27
- Siehe J. F. Champollion, grammaire égyptienne, Solin actes sud, 1997, page 152, note 2
- Siehe C.A. Diop, Nations Nègres et Culture, Présence Africaine, 1979, troisième édition, tome I, page 46 und Fußnote 2 derselben Seite.
(6) Zitiert z.B. in Collège de France von N. GRIMAL,1999-2000
*Etile ist Ingenieur und lehrt die Altägyptische Sprache (Mdr Ntr) am „Institut Africamaat“ in Paris, Er hat bis jetzt vier Bücher auf diesem Gebiet veröffentlicht.
*Übersetzung aus dem Französischen: Jean-Baptiste Pente
09.08.07
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